Motorradwallfahrt Bundeswehr 2020


Eine Wallfahrt mit dem Motorrad „er-fahren“ bedeutet, unterwegs sein, auf ein Ziel hin.

Leben bedeutet das Gleiche. Wir sind unterwegs – nicht primär im Sinn auf den Ort, sondern gemeint als menschliche Bestimmung.

Was ist meine Bestimmung – im Vorläufigen und im Letzten?

 

Ich bin:

- zum Leben berufen

- zum Frieden berufen

- zur Freiheit berufen

- zur Dankbarkeit berufen

 

Mit diesen vier Gedankenanstößen waren am 1. September 2020 dann 58 Biker aus den Standorten Torgelow und Neubrandenburg unterwegs zum Ziel dieser Wallfahrt: das ehemalige NVA-Militärgefängnis in Schwedt/Oder. Noch getrennt, hatte man in der Kirche in Viereck mit Herrn Trömer und in Neubrandenburg mit Militärdekan Lorek mit den Tagesimpulsen begonnen und sich dann auf den Weg gemacht, um die Gruppen auf dem Standortübungsplatz bei Prenzlau zu vereinen, wo auch bereits ein sehr schmackhaftes zweites Frühstück auf alle wartete, welches von guten Kameraden des Fernmeldebataillon 610 vorbereitet worden war.

 

Nach dem Imbiss und einem zweiten Impuls ging es dann in einer mehr als ansehnlichen Kolonnenfahrt nach Schwedt.

Dort wurden wir von Herrn Fahle freundlich in Empfang genommen und in einer anderthalbstündigen Führung in die Geschichte und Lokalität des ehemaligen NVA-Militärgefängnisses eingeführt. Die Darstellung der Anlage, die leider nur noch in Resten ersichtlich ist, wurde durch die damals eigenen Erlebnisse anschaulich bereichert.

Dieser Hauptteil verdichtete sehr eindringlich den vierten Impuls, die Berufung zur Freiheit an einem Ort vielfachen Unrechts.

 

Gegen 13.45 Uhr war es dann an der Zeit den Rückweg anzutreten, welcher wiederum in einer rücksichtsvoll gefahrenen Formation, die ein Augen- und Ohrenschmaus war, von statten ging und als Ziel das herrliche Cafe im Marstall des Schlosses Boitzenburg hatte.

 

Dort sammelte man sich zum dem abschließenden Impuls – zur Dankbarkeit berufen, der das Erlebte des Tages einschloss und daran erinnerte, dass das wesentliche „Erinnerungsorgan“ das Herz ist.

Mit diesem sieht man besser und darin sollen sich viele gute Erinnerungen sammeln und uns stärken in den Zeiten der Not.

 

Abgerundet wurde das Miteinander und die Wallfahrt mit einem herzhaft süßen Kuchenstück und einem kräftigen Kaffee, bevor man sich dann wieder in die Standorte Torgelow und Neubrandenburg aufspaltete.

 

Herzlichen Dank an dieser Stelle an Herrn Swaton und Herrn Trömer für die Organisation der Wallfahrt und insbesondere letzterem für seine „führende“ Rolle während der Fahrten.

 

Text: Stephan Lorek

Fotos: Eileen Jungesblut