Deutsch-Polnischer Begegnungstag "LöcknitZukunft" am 01.10.2017


„Löcknitz Zukunft. Ein Fest. Eine Region. Viele Ideen“ unter diesem Motto hat die katholische Kirche am 1. Oktober zu einem großen Fest auf dem Gelände der Burg Löcknitz eingeladen. Den Auftakt machte ein festlicher Gottesdienst in der überfüllten evangelischen Kirche, zu dem die Erzbischöfe aus Berlin und Stettin angereist waren. Damit brachten von Anfang an Polen und Deutsche, Katholiken und Protestanten, konfessionell ungebundene und interessierte Bürger ihre Bereitschaft und Offenheit für die kulturelle und religiöse Vielfalt in dieser Region zum Ausdruck. Zu den Gästen gehörten auch Lokalpolitiker u.a. der örtliche Bürgermeister D. Ebert und seine Amtskollegen aus Pasewalk, Plöwen und Police/Pl, Vertreter deutsch-polnischer Vereine und lokaler Initiativen. In seiner Predigt bezeichnete der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch, den auf deutscher Seite gegründeten Pastoralen Raum Pasewalk-Hoppenwalde als einen „Ort des Lernens für das Leben in der Gemeinschaft“ auch über die Grenze hinweg. Er erinnerte an die Heilige Hedwig als Brückenbauerin zwischen Polen und Deutschen. In seinem Grußwort versinnbildlichte der Erzbischof von Stettin-Cammin Prof. Dr. habil. Andrzej Dzięga die Grenzregion als „ein Herz, welches lebt und arbeitet“. Den Fluss bezeichnete er als „Autobahn eines pulsierenden Herzens“.

Nach dem zweistündigen Gottesdienst machten sich die Besucher aus nah und fern auf den Weg zu einem deutsch-polnischen Fest am Burgturm. Hier konnte man schon ab 13.00 Uhr die Brass Band Schnaftl Ufftschik aus Berlin mit einem Mix aus Jazz, Pop, Folk und Weltmusik erleben. Das kulturelle Programm bereicherten das Volkstanzensemble „Policzanie“ aus Police und die Kinder der Kindertagesstätte „Randow-Spatzen“ aus Löcknitz. Das Geschehen rund um die Bühne wurde von DJ Alwin aus Ueckermünde moderiert und technisch von Melody Events aus Wolgast begleitet.

Das hervorragende Wetter versetzte alle Teilnehmer in gute Laune, die am Nachmittag vom Schauspieler, Kabarettisten und Autor Steffen Möller mit einem Crashkurs „Polnisch für Anfänger“ gesteigert wurde.

Gegen 16.00 Uhr leitete unser Stargast des Nachmittages den Talk am Turm mit Berliner Erzbischof Dr. H. Koch, Bürgermeister der Gemeinde Löcknitz D. Ebert, Caritas-Regionalzentrumsleiter Pasewalk A. Liebisch und der Projektstelleninhaberin Klaudia Wildner-Schipek ein. Die Zukunft von Löcknitz und der Region machten sich die Gesprächspartner zum Thema. Schwerpunkte waren Überlegungen zum Thema Bildung, Regionalentwicklung, soziale Herausforderungen und kirchliches Engagement. Regionale Initiativen stellten sich vor und boten ihre Produkte an. Auch die Jüngsten kamen auf ihre Kosten (Hüpfburg, Schminken, Bastelangebote).

Im Januar 2017 wurde die Projektstelle „Glauben ohne Grenzen“ mit Dienstsitz in Löcknitz eingerichtet. Mit diesem Projekt reagieren die Bistümer Berlin und Görlitz auf die Entwicklung, dass vermehrt Polen in der Grenzregion nach Deutschland ziehen. In vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gibt es heute bewährte Strukturen und Partnerschaften. Aber der Wunsch nach religiöser Beheimatung blieb oft nicht erfüllt. Mit einem innovativen pastoralen Konzept, gefördert vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, soll Beheimatung ermöglicht und die religiöse und kulturelle Vielfalt in der Oder-Grenzregion unterstützt werden.

Feste haben immer tragende Säulen, aber ohne Unterstützung zahlreicher Helfer könnten solche Vorhaben nicht stattfinden. Somit geht ein Dank an die Gemeindemitglieder und zuständigen Pfarrer des Pastoralen Raums Pasewalk/Hoppenwalde, die Mitarbeiter des Erzbischöflichen Ordinariats Berlin, den Caritasverband für das Erzbistum Berlin vor allem an das Regionalzentrum Pasewalk, an die Projektleitung und Projektstelleninhaberin „Caritas rund um den Kirchturm – Kirche mitten unter den Menschen“ und an alle Ehrenamtlichen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben.

Das Vorhaben wurde über die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert. Projektpartner war das Erzbistum Szczecin-Cammin. Auch die Gastgeber auf diesem Gebiet: der Bürgermeister der Gemeinde Löcknitz, die Mitarbeiter der Tourismusinformation Löcknitz und die Evangelische Kirche Löcknitz haben zum Gelingen des Festes beigetragen. Für das leibliche Wohl sorgten an diesem Tag der Heimat- und Burgverein Löcknitz e.V., der Dorfklub Viereck, die DRK Pasewalk und der Schlossgarten Dreblow.

 

Klaudia Wildner-Schipek

Glauben ohne Grenzen